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Wie ich mit 21 Jahren auf den Hund gekommen bin

Als ich das erste Mal in ihre Augen sah, wusste ich, dass ich angekommen bin, dass wir uns gefunden haben. Ich griff zum Handy und wählte nervös die Nummer, welche weiter unten auf der Homepage zu finden war. «Hallo?», zog mich eine Stimme zurück in die Realität.

«Guten Abend, mein Name ist Sandra Schultheiss und ich glaube, ich habe meine Seelenverwandte gefunden», hörte ich mich sagen und schüttelte sofort den Kopf, wie absurd sich das am anderen Ende der Leitung wohl anhören muss?! Frau Schönmatter, Präsidentin der Vermittlungsorganisation, hatte eine sanfte Stimme und war über meine 21 Jahre jung ziemlich skeptisch, aber genug neugierig, um mich kennenzulernen. Als sie mir dann noch verkündete, dass die Hündin mit den rehbraunen Augen, in die ich mich soeben auf einem Foto spontan verliebt hatte, bereits vor einer Woche von Polen in die Schweiz transportiert wurde, war ich noch aufgeregter. Wir verabredeten uns für morgen Abend.

Den ganzen Rest der Abendzeit war ich unruhig und hatte ein nervöses Kribbeln im Bauch. War es jetzt endlich soweit? Seit ich mich erinnern kann, wollte ich einen Hund an meiner Seite haben. Unzählige Diskussionen mit meinen Eltern später, musste ich mir dann irgendwann eingestehen, dass ich keine Chance hatte, sie zu überzeugen. Die Zeit war noch nicht reif…

Zu meinem Glück hatte aber meine Patentante immer Hunde gehabt, welche ganz in der Nähe wohnte. Ihr Umgang mit Hunden war faszinierend. Sie war konsequent, streng und dennoch so liebevoll und hatte immer eine Idee, wie sie ihre Fellnasen beschäftigen konnte. Ich durfte damals mit ihrer Familie mitgehen, als sie Caryn als Welpen besuchten, eine weisse wunderschöne Schäferhündin, welche sozusagen mein erster Betreuungshund wurde. Ich vergesse nie den kleinen gelben Farbklecks auf ihrem Nackenfell, welche alle Welpen in unterschiedlicher Farbe hatten, sodass man die kleinen, weissen Fellflauschis auseinanderhalten konnte. So wuchs ich und meine Leidenschaft für Hunde mit Caryn zusammen auf und in der fünften Klasse ging ich regelmässig mit ihr allein spazieren.

Wir liefen selbstbewusst die Strasse entlang, als würde sie uns gehören; eine etwa 1.50 Meter grosse Mittelstufen Schülerin und eine dreijährige ausgewachsene Schäferhündin. Ich muss schmunzeln, wenn ich mich daran erinnere, wie die Menschen uns ansahen. Das Funkeln in den entgegenkommenden Augen war gespalten zwischen Faszination und Wahnsinn. Caryn und ich genossen diese Ausflüge, ich kommandierte sie auf jede Mauer, jeden Baumstamm, jede Bank und war zutiefst stolz auf unsere Leistung, als sie bereitwillig meinen Kommandos folgte. Bei jeder richtigen Ausführung gab es ein Leckerli, wie wir beide es bei meiner Patentante gelernt hatten. Mit ihr an meiner Seite fühlte ich mich vollkommen, als würde sie das in mir ergänzen, was mir selbst fehlte und ich war selbstsicher, wie ich es noch nie zuvor sein durfte.

Als meine beste Freundin und ich gerade auf einem solchen Spaziergang waren, kam ein Auto. Pflichtbewusst rief ich Caryn zurück und wir hielten sie beide, eine rechts, die andere linksstehend, am Halsband fest und plauderten fröhlich weiter. Unsere Blicke waren unbezahlbar, als das Auto an uns vorbei war. Auf der anderen Seite des Weges schnüffelte Caryn ganz gelassen an einem Baum. Mit zittrigen Händen streifte ich ihr das Halsband, welches ich die ganze Zeit ordnungsgemäss festhielt, über ihren Kopf. Das war wohl im Nachhinein betrachtet mein erstes Aha- Erlebnis für die Zukunft, wie sehr uns die Hunde in Achtsamkeit schulen. Ich könnte schwören Caryn hatte mir in diesem Moment zugezwinkert: à la «Sieh zu und lerne Mädchen.»

Eine unruhige Nacht lag hinter mir, als ich den kommenden Tag im Tierheilpraktikerstudium verbrachte, welches nur 150 Meter von meiner damaligen Wohnung in Zürich entfernt lag. Ich hätte genauso gut zuhause bleiben können, in Gedanken war ich nur noch bei diesen rehbraunen Augen und diesen Ohren, als wäre sie die Schwester von Dumbo.

Nun war ich endlich unterwegs zum vereinbarten Treffpunkt bei Frau Schönmatter zu Hause. Ich verspürte ein Gefühl, das mir von meinen Freundinnen schon oft beschrieben worden ist. Wie bei einem ersten Date! Nur war bei mir der Grund eine etwas felligere, vierbeinige Version. «Sollte ich mir deswegen Sorgen ma…», ein schwarzes Gittertor riss mich aus meinen Gedanken. Ich war da. Als ich schüchtern das Tor aufmachte und den mit Steinen gepflasterten Weg zu der kleinen Villa hinaufging, pochte mein Herz bis zum Hals.

Ich klingelte und bekam ein lautes Gebell als Antwort. Die Frau mit der sanften Stimme öffnete die Tür und unverzüglich stand ich in einem Meer von Hunden. Gross, klein, weiss, schwarz, braun, gefleckt, gestromt; sie konnten unterschiedlicher nicht sein. «Zum Glück war ich kein verängstigter Postbote…», dachte ich, während ich versuchte mich durch die Tür hindurchzuschieben. Zwischen all den süssen Wirbelwinden hatte ich aber noch nicht die eine entdeckt.

Zusammen gingen wir eine lange gebogene Treppe hoch und sie bot mir einen Stuhl in dem grössten Wohnzimmer, dass ich jemals zuvor gesehen hatte, an. Als wir uns hinsetzten und langsam ins Gespräch kamen, rollten sich auch all ihre Pflegehunde an diversen Plätzen ein. Erstaunlich, wie sich die einkehrende Ruhe bei uns Menschen auf die Hunde übertrug. Sie erklärte mir, dass sie jeder potenzielle Endplatz für ihre Hunde genau überprüft und die dazugehörige Person ebenfalls.

Alsbald fand ich mich in einem abgeschwächten Verhör wieder, dass sich wie eine Mischform eines Bewerbungsgesprächs und einer polizeilichen Befragung anfühlte. Während ich so ehrlich und dennoch so positiv wie möglich ihre Fragen beantwortete, unterbrach mich Frau Schönmatter. Es sei zwar sehr spannend, was ich ihr da erzähle, aber es sei aus ihrer Sicht bereits entschieden. Ein dicker Kloss bildete sich in meinem Hals. War nun doch mein Alter ausschlaggebend? Mit bereits etwas feuchten Augen blickte ich zu ihr und versuchte aus ihrem Gesicht eine Antwort zu lesen.

Da zogen sich ihre Mundwinkel plötzlich nach oben und sie zeigte mit dem Finger neben meinen Stuhl. Und da war sie. Sie. Die rehbraunen Augen, die Riesenohren, das schwarze, wenn auch völlig zerzauste Fellkleid. Sie hatte sich in meiner Verhörzeit aus ihrem Versteck geschlichen und sich klangheimlich neben meinen Stuhl hingelegt. Mit genügend Abstand, damit sie hätte wegspringen können, wenn sie sich doch in mir getäuscht hätte, aber genug nahe, dass klar wurde – nicht nur ich habe sie gespürt. Ich war überwältigt, geehrt und die ohnehin feuchten Augen konnten das Wasser nicht mehr halten. So verlor ich meine erste persönliche Freudenträne. Auch Frau Schönmatter war sichtlich gerührt und verriet mir mit gebrochener Stimme: « Da haben sich zwei Seelen gefunden. Es gab bereits zwei Interessenten vor dir, bei welchen Jezyna aber nicht aus ihrem Versteck gekommen ist. Für keine Wurst dieser Welt.»

Ich fand meine Seelenverwandte, in einer Villa in der Nähe von Zürich, an einem Donnerstagabend im Januar. Einfach so, während ich auf einem Stuhl sass. Es war alles andere als alltäglich und dennoch so simpel. So banal und zugleich so bedeutsam.

Und so startete unser gemeinsames Abenteuer durchs Leben, ohne zu wissen, dass der Beginn von HealthyDog nicht mehr lange auf sich warten liess…

Alles Liebe, Sandra

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